30.12.2010
Diskussion: Sind 318.000 Euro für Hamburgs Kampfhunde angemessen?
Hamburg (aho) – In Hamburg ist eine Diskussion um die Kosten für die dauerhafte Unterbringung von nicht vermittelbaren Kampfhunden entstanden. Der Hamburger Tierschutzverein betreut im Tierheim Süderstraße zurzeit 57 dieser Tiere. Die Kosten betragen nach Recherchen des Hamburger Abendblatts pro Monat 26.505 Euro. Der Bund der Steuerzahler (BdSt) Hamburg äußerte sich gegenüber der Zeitung empört: “Ein Hartz-IV-Empfänger hat im Monat 359 Euro zum Leben zur Verfügung. Die Unterbringung eines Kampfhundes im Tierheim kostet bis zu 465 Euro. Da stimmen doch die Relationen nicht mehr”, sagte Geschäftsführer Marcel Schweitzer dem Hamburger Abendblatt. “Es kann doch nicht sein, dass ein Tier jahrelang im Tierheim lebt und den Steuerzahler so viel wie ein Mittelklassewagen kostet!”
In einem Kommentar beleuchtet Axel Tiedemann im Hamburger Abendblatt das Problem. Für ihn ist der Umgang mit Tieren paradox: „Da gibt der Steuerzahler in Hamburg 26.500 Euro pro Monat für die Unterbringung von Kampfhunden aus. Gleichzeitig hat die Gesellschaft keinerlei Bedenken, Rinder, Schweine oder Hühner massenhaft zu schlachten. Wir machen Unterschiede, töten die einen, und betreuen mit viel Geld die anderen. Die 26.500 Euro sind der Preis dafür, dass wir uns die unterschiedliche Behandlung von Schwein und Hund leisten. Das ist richtig so. Das ist aber auch paradox. Andernfalls bliebe nichts übrig, als die Hunde einzuschläfern“, so der Journalist in seinem Kommentar.
Quelle : AHO-Redaktion